Legionellen unter dem Elektronenmikroskop

Legionellen unter dem Elektronenmikroskop
Quelle: Wikipedia

Legionella pneumophila in einem Lungenfibroblasten

Legionella pneumophila in einem Lungenfibroblasten
Quelle: Wikipedia

Aufgrund der besonderen Gefahr, die von Legionellen in wasserführenden Systemen ausgeht, finden Sie im folgenden ausführlichere Informationen zu diesem Thema.

Was sind Legionellen?

Legionellen (Legionella) sind eine im Wasser lebende, wärmeliebende Bakteriengattung. Derzeit sind 48 Arten und 70 Serogruppen (Variationen) bekannt. Alle Legionellenarten sind für den Menschen potenziell gesundheitsgefährdend. Die Legionella pneumophila ist die für Erkrankungen des Menschen bedeutsamste Art. Sie ist Erreger der Legionellose oder auch Legionärskrankheit. Diese wurde 1976 erstmals bei einer Epedemie nachgewiesen, die in einem Hotel in Philadelphia (USA) anlässlich eines Treffens von Veteranen der "American Legion" ausbrach. Damals erkrankten rund 200 Menschen, von denen etwa 30 an den Folgen starben.

Eine Übertragung von Legionellen ist prinzipiell durch Kontakt mit Leitungswasser möglich, wenn die Legionellen in die tiefen Lungenabschnitte gelangen. Dies kann durch Eindringen winziger Wassermengen oder durch Inhalation von feinsten Wassertröpfchen (Aerosole) geschehen. Bei einer Infektion verursachen die Erreger eine mit Übelkeit und schwerem Fieber verbundene Lungenentzündung, die unbehandelt in 10-15 % der Fälle tödlich verläuft.

Wo kommen Legionellen vor?

Die Bakterien kommen weltweit in der Natur als Bestandteil der Mikroflora des Wassers vor. Sie leben hauptsächlich in Süßwasser, kommen aber auch in Salzwasser vor und sind in geringer Zahl in Oberflächengewässern und im Grundwasser vorhanden. Von dort aus können Sie über das Rohwasser in Trinkwassersysteme und andere wasserführende Systeme gelangen. Bei Vorfinden geeigneter Lebensbedingungen können sie sich hier stark vermehren.

Die Vermehrung der Erreger ist abhängig von längeren Verweilzeiten (längere Zeit stehendes Wasser), geeigneten Nahrungsgrundlagen (z.B. Sedimente in Behältern, Biofilme an Rohrleitungen), dem Säuregrad und vor allem der Temperatur des Wassers. Die Vermehrung findet in einem Temperaturbereich von 25 bis etwa 50 Grad statt, das optimale Wachstum liegt bei 35 bis 37 Grad. Im Kaltwasserbereich kann die Ursache von Vermehrungen in ungenügenden Isolierungen, Überdimensionierungen oder falschen Rohrverlegungen liegen.

 

Eine hohe Legionellenkonzentration findet sich überall dort, wo optimale Bedingungen herrschen, also vor allem in Warmwassererzeugungs- und Warmwasserverteilungsanlagen sowie in Warmwasserspeichern. Besonders sensibel sind neben Dusch- und Sauna-Anlagen, Schwimmbädern und Whirlpools auch die zentralen Wasserversorgungen in Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Hotels und Zahnarztpraxen sowie technische Anlagen (z.B. Wasserstrahltechnik, Autowaschanlagen etc.).

Welche Vorschriften sind im Hinblick auf Legionellen zu beachten?

Gemäß der Trinkwasserverordnung 2001 müssen Gebäude, in denen Wasser für die Öffentlichkeit bereit gestellt wird, regelmäßig auf Legionellen untersucht werden. Bei mehr als 10.000 Erregern pro 100 ml kann das zuständige Gesundheitsamt sofortige Akutmaßnahmen wie Duschverbote verhängen. Für die Überwachung von Schwimmbeckenwasser gelten die Regelungen der DIN 19643-1. Legionella pneumophila darf danach im Beckenwasser nicht in 1 ml und im Filterablaufwasser nicht in 100 ml nachgewiesen werden.

Duschbereiche fallen als Hausinstallationen unter die Trinkwasserverordnung. Betreiber von Hausinstallationsnetzen sind nach der TrinkwV 2001 für den Betrieb ihrer Anlagen gemäß der allgemein anerkannten Regeln der Technik verantwortlich. Dabei sind für alle Trinkwasser-Installationsnetze in öffentlichen und privaten Gebäuden die Hinweise für Planung, Bau, Betrieb, Überwachung und Sanierung nach DVGW-Arbeitsblatt W 551 verbindlich.

Wie können Legionellen bekämpft werden?

Allgemein sind bei Sanierungs- bzw. Desinfektionsmaßnahmen folgende Punkte zu gewährleisten:

  • eine schnelle und sichere Abtötung der Erreger
  • das Entfernen der Wuchsbeläge
  • das Vermeiden einer Wiederverkeimung

Zur Bekämpfung von Legionellenverkeimungen ist in der Regel die Anwendung verschiedener Verfahren in z.T. unterschiedlichen Zeiträumen notwendig. Dabei ist die genaue Kenntnis des jeweiligen Leitungsnetzes und der darin verwendeten Materialien wichtig. Je nach Materialeigenschaften sind nur bestimmte Methoden einsetzbar bzw. zweckmäßig. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Reinigung und Desinfektion von Fachleuten vornehmen zu lassen.

Wenn Sie in Ihren Einrichtungen akute Probleme mit Legionellenverkeimungen haben, helfen wir Ihnen schnell und zuverlässig mit speziellen Desinfektions- und Prophylaxemaßnahmen. Damit Probleme mit Legionellen erst gar nicht entstehen, empfehlen wir zur Vorbeugung die regelmäßige Reinigung und Desinfektion Ihrer Anlagen. Unser Service garantiert hygienisch einwandfreie Systeme und entspricht in jeder Hinsicht den aktuellen Normen und Vorschriften. Wir verwenden Desinfektionsmittel, die in der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß §11 TrinkwV 2001 aufgeführt sind.

Falls Sie weitere Informationen zum Thema wünschen, sprechen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gerne.

(Quelle: u.a. Gabriele Behling, Legionellenproblematik im Trinkwasser, FLUGS Fachinformationsdienst, GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg 2004)